Medizinische Schwerpunkte

Allgemeinchirurgie

Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie bietet alle allgemeinchirurgischen Operationen an.

Hernien

Leisten-, Bauchwand- und Narbenbrüche werden unter Verwendung von modernen Netztechniken (Implantate) durchgeführt. Viele dieser Verfahren werden mit der sogenannten Schlüssellochtechnik durchgeführt.

Wir bieten Leistenbruchoperationen für Patienten jeden Alters in klassischen konventionellen, aber auch laparoskopischen Verfahren an. Zum Teil können die klassischen Operationen unter Lokalanästhesie vorgenommen werden. Bei sehr jungen Patienten kommt unser Team bei der Rekonstruktion häufig ohne Fremdmaterial aus. Die konventionelle Operation der Leistenhernie mit Implantation eines Kunststoffnetzes ist eine gut untersuchte Methode mit geringen Rückfallraten. Sie wurde von dem amerikanischen Chirurgen Lichtenstein eingeführt. Mit dieser Methode konkurriert das laparoskopische Verfahren, welches mit geringeren postoperativen Schmerzen verbunden ist. Hierbei wird die innere Auskleidung der Bauchhöhle – das Bauchfell - von der Bauchwand losgelöst und ein Kunststoffnetz an die Bauchwand geklebt. Das Bauchfell wird darüber geschlossen, damit Darmschlingen nicht mit dem Netz verwachsen. Die rasche und unkomplizierte Versorgung ermöglicht es, einen Großteil der Eingriffe ambulant durchzuführen (siehe ambulantes OP-Zentrum).

Proktologie

Naturgemäß nehmen Hämorrhoiden, Marisken, Perianalabscesse und Analfissuren den größten Teil proktologischer Operationen ein.

Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie

Ein besonderer Schwerpunkt unserer Klinik liegt in der Chirurgie endokriner Erkrankungen. Bei den Schilddrüsen-Operationen kommt zur Schonung der Stimmband-Nerven ein Neuromonitoring zum Einsatz. Mit diesem Verfahren können während der Operation Nerven gezielt identifiziert werden, indem man sie elektrisch stimuliert und die Reaktion aufzeichnet. Ziel ist es, den Nervus laryngeus recurrens (Stimmbandnerv) nicht zu verletzen.

Nebenschilddrüsen-Erkrankungen

Für die Behandlung von Nebenschilddrüsen-Erkrankungen steht ein intraoperativer Schnelltest für Parathormon, das an der Regulation des Calciumstoffwechsels beteiligt ist, zur Verfügung. Durch diese Schnellbestimmung ist intraoperativ der Erfolg der Operation sichtbar. Das ermöglicht uns sehr viel bessere Erfolgskontrollen der Operation noch am schlafenden Patienten.

Ferner bieten wir die Möglichkeiten einer Kälte-Konservierung dieses Gewebes, so dass auch Nebenschilddrüsen-Erkrankungen (tertiärer Hyperparathyreoidismus) bei niereninsuffizienten Patienten behandelt werden können, bei denen alle vier Nebenschilddrüsen betroffen sind und entfernt werden müssen. Nach Entnahme der erkrankten Nebenschilddrüsen wird ein Teil im Unterarm replantiert, um die basale Versorgung mit Parathormon sicherzustellen und den Calciumhaushalt zu regulieren. Sollten dennoch Calcium-Regulationsstörungen auftreten, was oftmals postoperativ zu beobachten ist, kann dann das Kälte-konservierte Gewebe zusätzlich in den Unterarm implantiert werden.

Wegen der häufig angewendeten bildgebenden Verfahren wie Sonographie und CT werden häufig Befunde an der Nebenniere gefunden, sogenannte Incidentalome. Sie sind keineswegs alle operationspflichtig, werden aber häufig zu schnell operiert. Auch bei Veränderungen der Nebenniere ist die Indikation entscheidend.

Nebennierentumoren

Ab einer Tumorgröße von einem Zentimeter sollte eine endokrinologische Abklärung erfolgen. Hormonaktive Nebennierentumoren sollten operiert werden. Inaktive Tumoren sollten dagegen halbjährlich kontrolliert werden. Sie sind nur in 1,5 Prozent der Fälle maligne. Ab einer Größe von vier Zentimetern sollte operiert werden, da dann das Malignitätsrisiko auf 15 Prozent steigt. Ab einer Größe von acht Zentimetern beträgt das Risiko bereits 70 Prozent, daher sollten Tumore dieser Größenordnung offen konventionell operiert und bei maligner Histologie im Schnellschnitt einer Lymphadenektomie unterzogen werden.